Rainfarn, Tanacetum vulgare - Steckbrief, Pflanzen & Pflege (2024)

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Garten-Redaktion

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Inhaltsverzeichnis

  • Steckbrief des Rainfarns ‚Tanacetum vulgare‘
  • Pflege
  • Rainfarn im Biogarten
  • Vermehrung
  • Überwinterung
  • Anwendung
  • Fazit
  • Häufige Fragen

Die Natürlichkeit zieht wieder in unsere Gärten ein. Die Zeiten, in denen die für unsere Breiten untypischen, oft auch exotischen Pflanzen in unseren Gärten dominierten, ist weitestgehend vorbei. Heute liegen Landhaus- und Naturgärten im Trend unserer Zeit. Einheimische Gehölze, Stauden und Wildpflanzen ziehen wieder in die Gärten ein. Ein guter Schritt in Richtung Natur für professionelle Gärtner und für die Hobbygärtner. Auch die Insekten profitieren von der Abkehr von fremdartigen Pflanzen. Denn Pflanzen, die hier zu Hause sind, bieten ihnen artgerechte Nahrung. Der Kreislauf des Lebens in einem Naturgarten ist wieder intakt. Und für jeden Hobbygärtner ist die Anlage eines Natur- oder Landhausgarten eine wundervolle Herausforderung, weil schon bei der Gartenplanung die Vorfreude alle Sinne schärft.

Zu den heimischen Wildpflanzen die Einzug in unsere Gärten gehalten haben gehört der Rainfarn, bot. ‚Tanacetum vulgare‘. Eine üppig und kraftvoll wachsende Pflanze, die nicht zu übersehen ist. Bezeichnend sind ihre kräftigen Stängel, an denen farnähnlich aussehende Blätter stehen. Die Ähnlichkeit der Blätter mit Blattfarnen und die Tatsache, dass sich die Pflanze gerne an Wegrändern ansiedelt, gab verhalf ihr zu dem Namen ‚Rainfarn‘. Ihre Blüten leuchten auffällig goldgelb und sind knopfartig geformt. Eine Vielzahl dieser flachen, knopfähnlich geformten und goldgelben kleinen Blüten bilden auf jedem Stängel eine wunderschöne schirmförmige Rispe. Weil ‚Tanacetum vulgare‘ so auffallend schön und robust ist, durfte er seinen Einzug in die Naturgärten halten und ist für sie eine echte Bereicherung. Wenn im Juli die Blüten des Rainfarns erscheinen, beginnt die Gärten noch einmal zu leuchten. Und außerhalb der Gärten hat der Rainfarn seine Lebensbereiche im Brachland, an Wegrändern, auf Geröllhalden und in offenem, verwildertem Gelände.

Video-Tipp

Steckbrief des Rainfarns ‚Tanacetum vulgare‘

  • Deutscher Name: Rainfarn
  • Botanischer Name: ‚Tanacetum vulgare
  • Synonyme: Drusendrud, Kraftkrud, Milchkraut, Pompelblume, Regenfahn, Reifen, Reinfaren, Wurmkraut
  • Blatt: derb, feinzerteilt, tief eingeschnitten, derb
  • Blüte: einfach
  • Blütenfarbe: goldgelb
  • Blütenform: rispenähnlich
  • Blütengröße: mittelgroß
  • Blütezeit: die Monate Juli bis September
  • Boden: frisch bis feucht, durchlässig
  • Duft: beim Zerreiben von Blüte oder Pflanzenteilen würzig, intensiv
  • Familie: Asterngewächse – Asteraceae (Compositae)
  • Frucht: Samen
  • Laub: wirft das Laub ab
  • Laubfarbe: dunkel grün
  • Standort: Sonne
  • Verwendung: Freiland, Beet, Wiesenblume, Schnitt
  • Winterhart: frosthart bis minus 30° Celsius
  • Wuchs: buschig, aufrecht, horstbildend
  • Wuchsform: mehrjährig, krautig
  • Wuchshöhe: 30 – 150 Zentimeter

Besonderheiten: Blätter sind sehr fein und erinnern an Farnblätter. Eine weit verbreitete, ausdauernde Staude und eine gute Bienenweide.

Standort & Boden

Der Rainfarn ‚Tanacetum vulgare‘ ist ein Sonnenanbeter. Er fühlt sich in der Sonne oder an einem teilsonnigen Standort wohl. Hier benötigt er nährstoffreichen, feuchten, durchlässigen aber nur mäßig stickstoffreichen Boden.

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Bereits bei der Pflanzung berücksichtigen, dass der Rainfarn sich stark ausbreitet. Das rechtzeitige Entfernen Wurzelausläufer schafft Abhilfe und begrenzt das Wachstum des Rainfarns. Ist viel freier Gartenplatz vorhanden, darf der Rainfarn sich ungehindert ausbreiten. Seine goldgelben Blüten und das kraftvoll grüne Laub verleihen diesem Platz Duft, Schönheit und Leuchtkraft.

Pflege

Der ‚Tanacetum vulgare‘ stellt an Hobbygärtner keine besonderen Ansprüche. Er ist mehrjährig und winterfest. Wenn der Standort sonnig oder teilsonnig ist und die Erde seinen Ansprüchen genügt, wächst und gedeiht der Rainfarn ohne negative Aufmerksamkeit zu erregen.

Tipp:

Naturgärtner befassen sich gerne auch mit dem natürlichen Färben von Wolle und Textilien. Rainfarn aus dem Garten zeitigt sehr gute Farbergebnisse. Die Farbscala reicht von Hellgelb bis Grünlichgelb. Mit Alaun gebeizt zieht sich das Farbspektrum von Goldorange bis Gelbgrün.

Rainfarn im Biogarten

Im Biogarten lässt sich der Rainfarn ebenfalls gut eingesetzt. Denn sein herber Geruch vertreibt Flöhe, Milben, Läuse und Kartoffelkäfer.

Hat sich der Rainfarn im Garten ausgebreitet, dass man einige Pflanzenteile entbehren mag, wird aus diesen Pflanzenteile ganz einfach ein zu Tee hergestellt. 15 Minuten ziehen lassen und schon ist ein natürliches Spritzmittel für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Obst- und Gemüsepflanzen hergestellt. Es wirkt auch gegen Apfelwickler, Frostspanner, Läuse, Milben.

Treiben Milben und Insekten im Garten ihr Unwesen, hilft eine Jauche aus Rainfarn. 10 Liter Regen- oder Brunnenwasser mit 300 Gramm frischer Teile des Rainfarns ansetzen. Luftundurchlässig abdecken und zwei Wochen gären lassen. Zwischenzeitlich immer wieder einmal umrühren. Zwei mal wöchentlich die befallenen Pflanzen abspritzen. Milben und Insekten verschwinden.

Ungeziefer und Pilzbefall im Garten können mit einer Brühe aus Rainfarn und Schachtelhalm bekämpft werden.

Ein getrockneter Strauß Rainfarn vertreibt, im Zimmer aufgehängt, lästige Insekten. Sorgfältig eingenäht in ein festes Kissen und unter das Hunde- oder Katzenkissen gelegt vertreibt der getrocknete Rainfarn Flöhe.

Selbst als Mulchschicht kann ein Zuviel an Rainfarnpflanzen Verwendung finden. Denn ein Mulch aus Rainfarn, Farnkraut, Beinwell und anderen Kräutern, die im Garten anfallen können, fördert die Gesundung des Bodens.

So bringt der Rainfarn neben seiner ausdrucksvollen Schönheit auch noch wertvolle Hilfe für die biologische Schädlingsbekämpfung in Haus und Garten.

Gießen & Düngen

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Der Rainfarn liebt einen feuchten Boden. Bevor in sehr heißen Sommern der Boden austrocknen kann, ist auf regelmäßiges Wässern zu achten.

Vermehrung

Eine Vermehrung durch Teilung der Mutterpflanze oder durch Stecklinge ist möglich. Der beste Zeitpunkt liegt zwischen Mai und Juni.

Bei der Vermehrung durch Kopfsteckling von krautigen Triebspitzen des diesjährigen Triebes die Kopfstecklinge schneiden. Der Steckling sollte drei Blattpaare haben. Mit einem scharfen Messer knapp unter dem Blattknoten abschneiden. Ein Schnitt an dieser Stelle hat Einfluss auf die spätere Wurzelbildung. Als Bewurzelungsbrühe ist Weidenwasser geeignet. In diesem Wasser die Stecklinge etwa fünf Minuten tränken. Danach kommen sie in einen Topf mit feuchter Aussaaterde. Mit einem Pikierholz die Löcher vorstechen. Ein einfaches Andrücken verstopft die Kapillaren und der Setzling wird nicht wurzeln. Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erzeugen, eine passende Folientüte über den Topf stülpen. Nach zwei bis vier Wochen wurzeln die Stecklinge. Nun erfolgt eine Vereinzelung in kleine Töpfe. Wenn sie kräftig genug geworden sind, ist es Zeit, sie ins Freiland zu setzen.

Überwinterung

Die Stauden sind mehrjährig winterfest bis minus 30° Celsius. Ein besonderer Schutz wird nicht benötigt.

Anwendung

Der Rainfarm ist nicht ungefährlich. Er enthält das Nervengift Thujon. Man sollte also nicht experimentieren und die Pflanze nur äußerlich anwenden!!! Vergiftungen zeigen sich durch Erbrechen, Entzündungen von Magen und Darm, einer Rötung des Gesichts und Pupillenerweiterung.

  • Der Rainfarm enthält insektenabweisende Wirkstoffe. Wenn man sich also einen Strauß trocknet und im Raum aufhängt, hat man wenig Ärger mit den lästigen Plagegeistern. Auch Flöhe lassen sich so vertreiben. Einfach etwas Rainfarn in das Hundekissen einnähen, das hilft.
  • So können auch Schädlinge von Pflanzen vertrieben werden. Man gießt einfach mit einem Sud aus Rainfarn. Dafür 500 Gramm frisch gepflückte, blühende Pflanzen. Diese in 10 Liter Wasser aufkochen.
  • Imker verwenden getrocknete Rainfarnblätter, um die Bienen zu beruhigen.
  • Vorsicht, bei Kontakt mit Rainfarm kann es zu Hautreizungen kommen!

Fazit

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Rainfarm sieht man im Sommer überall, wenn man in der Natur spazieren geht. Oft landen ein paar Stängel in einem bunten Wiesenblumenstrauß. Experimentieren sollte man mit der Pflanze nicht. Schon der bloße Kontakt kann Vergiftungserscheinungen auslösen. Als Flohmittel und zur Schädlingsbekämpung bei Pflanzen ist Rainfarn gut geeignet. Ansonsten sollte man als Unkundiger die Finger von dem Gewächs lassen.

Häufige Fragen

Bei uns wächst der Rainfarn an den Feldrainen ganz üppig. Darf man ihn für die Vase oder zum Trocknen schneiden oder ist er geschützt?

Der Rainfarn steht in Deutschland nicht unter Schutz. Man darf den Rainfarn also schneiden. Es gibt jedoch Sammelvorschriften. Diese besagen, dass nur der obere Teil der Pflanze in einer Länge von 20 bis 30 Zentimetern der Schere zum Opfer fallen darf.

Darf der Rainfarn, der an den Wegrändern so schön leuchtet, auch unbedenklich in den eigenen Garten umziehen?

Ja, der Rainfarn passt nicht nur in jeden Natur- und Bauerngarten. Auch andere Gärten wertet er in Pflanzpartnerschaft mit farblich passenden Stauden erfolgreich auf. Echter Wermut und Echtes Labkraut sind zum Beispiel heimische Wildstauden, die zusammen mit dem Rainfarn ein ausdrucksstarkes Gartenbild ergeben.

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